Montagmorgen 7.00 Uhr Kempten – Montagabend 18.00 Uhr Ankunft in Berlin im Ibis Hotel.

Dazwischen liegen 700 mühsame Kilometer im Bus. Doch in der Gemeinschaft der Klassen 10c/d haben wir uns die 10 Stunden gut vertrieben. Wir wurden sogar in ein besseres Hotel verlegt und hatten dadurch den Luxus von Doppelzimmern, teilweise mit Verbindungstüren. Dies sollte sich während der Woche noch als großer Vorteil erweisen: Zugang zum nächsten Zimmer, ohne auf den Gang zu müssen.
Um 20.30 Uhr war wieder Treffpunkt: Aufbruch zum Fernsehturm am Alexanderplatz. Mit dem Aufzug ging es 203m in die Höhe bis zur Aussichtsplattform. Diese trägt ihren Namen zu Recht. Über große Glasfenster konnten wir den Blick auf das nächtlich beleuchtete Berlin genießen: Spree mit Schiffen, Kudamm, Brandenburger Tor und Regierungsviertel. Die Stimmung war gut. Lange haben wir auf diese Fahrt hingelebt, jetzt waren wir endlich da.


Nachdem im Hotel am Dienstag gefrühstückt und somit Kraft für den Tag getankt wurde, gingen wir um 8:15 Uhr los. Das Ziel war das Brandenburger Tor, an dem die Schüler schließlich ein wenig Zeit hatten, um ein paar Bilder oder ähnliche Tätigkeiten zu machen. Auf dem Weg Richtung Potsdamer Platz machten wir ebenfalls eine kleine Rast am Holocaust-Mahnmal, das aus über 2700 Steinen besteht und die Verfolgung und Vernichtung europäischer Juden dokumentiert. Am Potsdamer Platz angekommen, startete die Schnitzeljagd, „History to go“. Nachdem wir uns in Gruppen zusammengefunden haben, bekamen wir eine Karte der Mitte Berlins und mehrere Aufgaben wie beispielsweise Details der ein oder anderen Sehenswürdigkeit herausfinden. Durch diese Schnitzeljagd wurden einem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die sich dort befinden, in ca. eineinhalb Stunden nicht nur vorgestellt, sondern auch Hintergrundinformationen beigebracht.

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Nach einer Pause um sich zu stärken oder Berlin ein wenig weiter zu erkunden, trafen wir uns erneut am Potsdamer Platz um dann anschließend zum Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu laufen. Dort hatten wir einen Termin mit Herrn Dr. Gerd Müller, dem dazugehörigen Bundesminister, der jedoch leider nicht erscheinen konnte, weswegen eine Vertreterin uns über die Zusammenarbeit, speziell in Afrika, aufklärte. Ein Projektleiter erzählte uns von seinen eigenen Erfahrungen in einem solchen Projekt in Tunesien und den Industriegebieten. Nach diesen Präsentationen hatten wir erneut Freizeit, die sollte jedoch für eine der beiden Gruppen genutzt werden, um sich für den Friedrichsstadtpalast angemessen anzuziehen.
Ich persönlich habe nicht am Theater teilgenommen, sondern besuchte Kabarett in der „Distel“. Dort waren 3 Schauspieler, die auf der Bühne politische Satire spielten, und dabei nur zu dritt mehr als 10 Rollen verkörperten, in denen geistreich über Probleme der Deutschen Politik gescherzt wurde.


Am Mittwoch, dem 3. Tag der Berlinfahrt lief die gesamte Klasse 10c zum Berlin Dungeon, eine Art 'dunkles Museum' zu unheimlichen Geschichten, die von Schauspielern und verschiedenen Räumen zum Leben erweckt werden.

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Dort wurden erstmals Fotos in kleinen Gruppen gemacht und anschließend jede Station durch Leitung der Schauspieler bewältigt, beziehungsweise alle Szenen hautnah mit erlebt. Danach ging es zu Fuß weiter zum Bundestag. Hier ist die Klasse sogar am Hauptwohnsitz der Bundeskanzlerin Angela Merkel vorbei gelaufen. Am Bundestag angekommen erfolgte dann bald der Einlass in den Bundestag, bei dem sich die beiden Klassen eine Art Flughafen Kontrolle unterziehen mussten. Mit den Grünen Umhängepässen ausgerüstet ging es dann in den Bundestag. Dort durften alle nach dem Ablegen der Jacken und Rucksäcke Platz auf der obersten Tribüne nehmen, wo ein Vortrag von einem Mitarbeiter des Bundestags gehalten wurde. Dabei ging er besonders auf die Struktur des Abgeordnetensaales und der Architektur des Gebäudes ein. Nach dem informativen Vortrag wurden die 10c & 10 d, inklusive Lehrern zur bekannten Glaskuppel des Hauses geführt, die sich als guter Ort für Selfies und Gruppenbilder anbot. Als genug Bilder gemacht wurden ging es wieder an die frische Luft. Abends ging es mit dem Bus zur Gedenkstätte Höhenschönhausen (= Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR), in welcher den Klassen lebendig und nah von ehemaligen Inhaftierten persönliche Erlebnisse und deren Situation in diesem Gefängnis nahe gebracht wurde. Dabei gab es genug Zeit für Fragen, da nach der Führung noch vieles offen stand und sich Alle für die Geschichten der früheren Inhaftierten interessierten. Abends besuchten wir in Gruppen mit unseren Lehrkräften die Oranienburger Straße, einer der klassischen Studentenstraßen in der Nähe des Hotels.


Am Donnerstag, fuhren beide Klassen nach dem Frühstück mit dem Bus zur Berliner Unterwelten-Tour. Dort angekommen wurden wir von erfahrenen Gruppenführern, durch einen ehemaligen im 2.Weltkrieg genutzten Schutzbunker, geführt. Hierbei wurde in jedem Raum/Bunkerabschnitt etwas zur früheren Situation während des Krieges in Verbindung mit dem unterirdischen Bunker erzählt. Dazu gab es viele Bilder und gut erhaltene Fundstücke, die das ganze veranschaulichten. Nach dem Ende der Unterwelten-Tour ging es gleich danach mit dem Bus weiter zum Hauptbahnhof, wo wir etwas Freizeit hatten, bevor es dann zum gegenüberliegenden Bundeskanzleramt ging. Zuerst mussten sich die beiden Klassen wieder den strengen Sicherheitskontrollen unterziehen. Im Hauptgebäude angekommen, wurde dann zur Einführung ein kurzer Film gezeigt. Anschließend wurde den zwei Schülergruppen das Erdgeschoss des Gebäudes gezeigt, da die Führung der weiteren Etagen aufgrund einer Besprechung nicht möglich war. Während der Besichtigung wurden die Gemälde aller bisherigen Bundeskanzler gezeigt, sowie das berühmte Eck für die Pressekonferenzen. Zudem durften wir noch in den Innenhof des Kanzleramtes, wo man die Architektur des Hauses besser sehen konnte.
Nach der Führung durchs Kanzleramt ging es zu Fuß in Richtung Pergamonmuseum. Dort gab es nicht nur Skulpturen, sondern ganze Markttore und Mauern aus Babylon und Griechenland. Es war sehr beeindruckend, dass Vieles in der originalen Größe und nur teilweise aus neuem Material war.
Abends ging es zum Abendessen ins Baraka, einem marokkanischen Restaurant, in dem durch ein großes Tablett (jeweils 4-5 Personen) eine Vielfalt an kulinarischen Spezialitäten angeboten wurde. Nachdem alle ihren Hunger gestillt hatten, ging es für die Schüler weiter in den Club Matrixx im Berliner Stadtteil Kreuzberg und spät mit der S-Bahn zurück zum Hotel.


Nach einem langen Tag und einer kurzen Nacht mit früher Abfahrt durften wir uns dann endlich im Bus auf der Heimfahrt erholen... wiederrum 700 km lang. Frisch und munter kamen wir bei Regen in Kempten an, dass Allgäu hatte uns wieder.
Von Tobias Hochradner, Stephan Wolf, Kim Kretschmer und Dennis Goretzki