Cambodunum, im Frühsommer des Jahres – sagen wir einmal – 776 nach Gründung der Stadt Rom (also etwa 23 nach Christus):
Sportlerdelegationen aus den keltisch-römischen Militärstützpunkten Abodiacum (heute: Epfach), Brigantium (Bregenz), Caelius Mons (Kellmünz), Foetes (Füssen) und Partanum (Partenkirchen) haben sich in der jungen Provinzhauptstadt von Rätien getroffen, um sich bei verschiedenen Sportwettkämpfen miteinander und natürlich mit den Gastgebern des deutlich größeren Cambodunum zu messen.
Im Innenhof versammelten sich die Athletinnen und Athleten zum Eid:
Die Sportler jeder Mannschaft tragen Kleidung in der Farbe des Schmuckschildes, den sie vor sich her tragen, als sie sich im Halbrund um das Opferfeuer aufstellen. In einem feierlichen Eid schwören sie, sich an die Regeln des Wettkampfes zu halten und fair zu kämpfen. Priesterinnen und Priester bitten durch Gebet und Weihrauchopfer die Götter um Schutz und Segen für die Athleten, bevor sie die eigentliche Wettkampfstätte betreten…
Die Gunst der Götter und Göttinnen erbat die Priesterin Cerstina Antesilva mit Weihrauch
So etwa hätte es stattfinden können und so haben es die Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Herrn Hartmann, Frau Vormwald und Herrn Mühlegg am Donnerstag vor den Pfingstferien nachinszeniert – die anschließenden Wettkämpfe waren aber echt und wurden mit großem Ehrgeiz bestritten. Verschiedene Laufwettbewerbe, Ringen, Diskuswurf, Speerwurf, Weitsprung, Waffenlauf, schließlich die spektakulären Pferdewagenrennen und den Stangenkampf auf dem schmalen Balken – alles hatte man mit einfachen Mitteln und einer Prise Humor so abgewandelt, dass es in eine Turnhalle voller johlender Sechstklässler und Sechstklässlerinnen passte und vom Sicherheitsaspekt her zu verantworten war.
Wettkampfleitung, Priesterschaft, Assistenten und Wachpersonal traten im historischen Outfit auf
Die lautstarke Unterstützung für die Sportskameraden der eigenen Farbe brachte den Sporttrakt und die Hörnerven der anwesenden Kolleginnen und Kollegen immer wieder zum Beben, aber als Eindruck von diesem Vormittag bleiben vor allem die ansteckende Begeisterung für den fairen Wettkampf, die uns zweifellos auch direkt mit den Menschen der Antike verbindet, und die überschäumende Siegesfreude, die in diesem Fall den Athleten aus Caelius Mons, bzw. der Klasse 6d zuteil wurde, dazu nochmals herzlichen Glückwunsch!
Die Wendemarken (metae) waren schon in der Antike berühmt für dramatische Szenen
Antiker Weitsprung: fünf beidbeinige Sprünge am Stück ohne Anlauf
Beim Ringen erreichte die Stimmung einen lautstarken Höhepunkt
Beim Stangenkampf liegen Glanz und Elend oft nur Sekundenbruchteile auseinander
Ita victores videntur (so sehen Sieger aus): Die Caerulei aus Caelius Mons bzw. die siegreiche Klasse 6d
Herzlichen Dank an die Organisatoren, an die Kolleginnen und Kollegen, die die Aufsicht mit unterstützten, an Herrn Ohlow für die Bereitstellung seiner originalgetreuen Legionärsausrüstungen und an die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a, die engagiert als Schiedsrichter und Wachpersonal fungierten.