Achatschnecken = Ostafrikanische Riesenschnecken (Lissachatina fulica): Fotos von Ute Berten

Neben den Mikroskopierstunden lieben Fünftklässler auch insbesondere die Lebendbeobachtung von Tieren, um die Kennzeichen des Lebens eigenständig herausfinden zu können – dazu kommen neben den Australischen Gespenstschrecken die ebenfalls zahlenmäßig in Klassenstärke vorhandenen Achatschnecken zum Einsatz. Verschiedene kleine tierfreundliche Experimente dienen dem Erkenntnisgewinn: Schafft es eine Schnecke mit ihrem schweren Haus über den Rand eines Joghurtbechers zu kriechen? Bevorzugt sie bestimmte Obst- und Gemüsesorten und beachtet evtl. einige gar nicht?  Wie finde ich den Grund für die Geräusche, die eine Schnecke beim Fressen produziert, heraus? Wie kann mir eine Glasplatte dabei behilflich sein, ihre Fortbewegung näher zu sehen? Kann ich einen „Duftzaun“ bauen, den die Schnecke nicht übertritt? Die Beantwortung dieser spannenden Fragen gestaltet sich immer sehr interessant. Was lassen die Kinder sich nicht alles einfallen, um die Schnecken dazu zu bringen, sich über den Rand des Joghurtbechers zu beugen. Am besten funktioniert es mit Salat, der das reinste Lockmittel ist. Über den Rand hinaus auf die andere Seite schaffte es bisher noch keine der Schnecken. Vielleicht ist das ein wertvoller Tipp für die Sicherung der heimischen Salatzucht? Dort sollten diese Tiere aber nicht anzutreffen sein, denn sie stammen ursprünglich aus Afrika und gehören nicht in unser Ökosystem, da sie dieses zu Lasten heimischer Tiere, die aussterben und dann fehlen, empfindlich stören könnten. Sie würden zwar unsere frostigen Temperaturen im Winter nicht überleben, hätten bis dahin aber alles schmackhafte Pflanzenmaterial anderen Tieren weggefressen. Für ihren hohen Kalkbedarf, den sie für ihre Häuser benötigen, muss man künstlich sorgen. Ihre Lebenserwartung beträgt ca. 10 Jahre, wobei unsere Achatschnecken im 8. Lebensjahr sind. Da sie Zwitter sind, weil sie weibliche und männliche Geschlechtsorgane haben, können sie sich mit jeder anderen Schnecke ihrer Art, die sie treffen, fortpflanzen und hunderte Eier in die Erde legen. Auch diese Eier dürfen nicht nach draußen in die Natur gelangen.

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