Am Mittwoch, den 27. Januar, besuchten die Klassen 10c und 10e die Flüchtlingserstaufnahmestelle „Klecks“ in Begleitung ihres Religionslehrers Herrn Förster.
Ziel des Ausflugs war es, einen informativen Vortrag über das Ankommen und Einleben eines Flüchtlings in Kempten zu hören und daraufhin an einer Führung durch solch eine Erstaufnahmestelle teilzunehmen. Während unserer Exkursion war diese allerdings nicht belegt.
Herr Guggemoos vom Amt für soziale Leistungen und Hilfen der Stadt Kempten kennt sich bestens in der Asylthematik aus und brachte uns mit anschaulichen Erzählungen und geduldigem Beantworten der vielen Fragen interessierter Mitschüler näher, was ein Flüchtling bei seiner Ankunft in Kempten durchmacht. So erfuhr man zum Beispiel, dass die Flüchtlinge dort im Durchschnitt nur 10 Tage verweilen. Weiterhin konnte Herr Guggemoos mit vielen der Klischees und der durch die Medien verbreiteten Vorurteile aufräumen, verheimlichte jedoch auch nicht die problematischen Seiten jener Tage und Wochen, die bis zu 250 Flüchtlinge in der Erstaufnahmestelle durchleben.
Nach dem informativen Gespräch gab es für uns Schüler die Möglichkeit, einen Eindruck von den unzähligen Räumlichkeiten und Schlafbereichen zu bekommen, der teilweise auch wegen des Platzmangels und der unbequemen Schlafmöglichkeiten schockierend ausfiel. Während der Begutachtung der Räume wurde uns die Ankunft der Flüchtlinge genauer erklärt und wir konnten uns durch Herrn Guggemoos in die Lage eines Flüchtlings besser hineinversetzten. Dabei stellte sich manch einer freilich die Frage, ob er unter solchen Umständen in einem fremden Land aufgenommen werden möchte. Doch die Gedanken führen schließlich alle in dieselbe Richtung: Eindeutig besser als Krieg, Verfolgung oder Hunger!
Der Ausflug diente nicht nur der Weiterbildung, sondern war auch ein Bestandteil des Schulwettbewerbs des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik „Unterschiede verbinden - Gemeinsam einzigartig!“, an dem die Klasse 10c unter Leitung der Lehrkräfte Frau Kautz und Herrn Mühlegg teilnimmt. Ziel des Projekts ist, Diversität im Allgäu darzustellen, wie beispielsweise das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Der Umgang mit Vielfalt in unterschiedlichen Lebensbereichen soll in einem großen Mobile versinnbildlicht werden, worüber noch zu berichten sein wird.

Chiara Gebert de Sousa, Leon Renner (beide 10c)