Donnerstag, 12.03.
Früh am Morgen ging es endlich für 30 deutsche Schülerinnen und Schüler, Frau Honold und Herrn Heinlein los, zu unserem freudig erwarteten Austausch in Frankreich. Unsere 12-stündige Busfahrt war schon reich an Erlebnissen gewesen und wir waren alle nervös und zugleich aufgeregt, unsere Austauschpartner wiederzusehen und ihre Familien kennenzulernen. Die guten Freundschaften, die wir schon bei ihrem Besuch in Deutschland, vom 23.01. bis zum 30.01., geschlossen hatten, vertieften sich dann so richtig in Frankreich. Mit jedem Halt an Raststätten und jeder vergangen Stunde wuchs unsere Vorfreude und als wir abends die funkelnden Lichter Aubenas erblickten und unsere Partner umarmten, ging unsere Reise wirklich los.
Freitag, 13.03.
Am ersten Morgen bei unseren Gastfamilien erwartete uns ein französisches Frühstück, das sich doch ein wenig vom Deutschen unterscheidet. Wir blickten dem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen und brauchten eine Weile, um uns in der ungewohnten Umgebung zurechtzufinden. Der Tag begann mit einer kurzen Führung durch die jeweiligen Schulen in Aubenas und Joyeuse, danach wurden wir verschiedenen Unterrichtsfächern zugeteilt. Es war für jeden interessant, mitzuerleben, wie der Unterricht in Frankreich abläuft. Nach einem Mittagessen in der Schulkantine besichtigten wir das Schloss von Aubenas und genossen vom Turm aus eine wunderschöne Aussicht über die gesamte Stadt. Nachmittags hatte man für uns eine Stadtrallye vorbereitet, bei der wir mehr von Aubenas sahen und von regionalen Spezialitäten kosten durften. Der Tag endete mit einem Begrüßungsabend im Collège Jastres, mit einem großen Buffet und Gesangseinlagen unserer französischen Gastgeber.
Samstag & Sonntag, 14.03. / 15.03.
Das Wochenende war der Freizeit mit den Gastfamilien und Unternehmungen im kleinen Kreis gewidmet. Fast alle vereinbarten gemeinsame Ausflüge und Treffen, meistens zusammen mit den eigenen Freunden. Viele verbrachten einen der Tage im Schwimmbad, erkundeten die Stadt und Umgebung, trafen sich zum Tischtennisspielen oder gingen gemeinsam zum großartigen Laser Game. Wir hatten stets Glück mit dem Wetter und verbrachten ein schönes Wochenende mit unseren Austauschpartnern!
Montag, 16.03.
Nach einer Weile fiel es einem leichter, sich auf Französisch (oder gelegentlich auch Englisch) zu verständigen, denn man gewöhnt sich an den ratlosen Blick der Gastfamilien, wenn man sich plötzlich unabsichtlich auf Deutsch mit ihnen unterhält. Am Montag besichtigten wir Deutschen die Stadt Arles und fotografierten fleißig die unzähligen römischen Monumente, während unsere Partner leider den Tag in der Schule verbringen mussten. Wir picknickten im Park und aßen die üppigen Brotzeiten, bestehend aus Trinkpäckchen, Chips, Sandwiches usw., die unsere Gasteltern zubereitet hatten. Nach einer langen Busfahrt kamen wir wie erhofft in St. Maries-de-la-Mer an und genossen einen unvergesslichen Nachmittag am Mittelmeer, dessen Kälte einige von uns nicht daran hinderte, trotzdem hineinzugehen. Dieser Tag am Strand war für die meisten ein Highlight des Austausches.
Dienstag, 17.03.
Der Dienstag bestand aus sportlichen Aktivitäten am Fluss Ardèche. Wir konnten unser Können und Nichtkönnen beim Kanufahren beweisen und uns bot sich ein fantastischer Ausblick, während wir gemeinsam mit unserem Austauschpartner paddelten. Keiner blieb dabei trocken und da es an diesem Tag leicht nieselte, war es eine Erleichterung, sich umzuziehen und wieder einmal gemeinsam zu picknicken. Für die einen ging es dann mit einer kleinen Wanderung weiter, für andere, die noch nicht im Kanu saßen, ging es nun ebenfalls in den Fluss. Wir wanderten zusammen entlang der vielen Weinfelder zum berühmten Pont d’Arc, einer einmaligen Naturerscheinung und lauschten dem Vortrag von Madame Verch, der französischen Deutschlehrerin.
Mittwoch, 18.03.
An diesem Tag stand für die Deutsche Gruppe ein Ausflug zu den Aven d’Ornac auf dem Programm, einer besonderen Tropfsteinhöhle. Die Busfahrt war wie jeden Tag witzig und laut verlaufen, wir hatten uns an die ständige Rap-Musik schon gewöhnt. Insgesamt sind wir in Frankreich 48 Stunden Bus gefahren!
Die Aven boten einen beeindruckenden Anblick und fast niemand verließ den Ort, ohne in dem Souvenirladen eingekauft zu haben.
Für den Nachmittag war nichts geplant gewesen und viele verbrachten ihn zusammen mit den Franzosen bei den Gastfamilien oder trafen sich zum Laser Game und Shoppen.
Donnerstag, 19.03.
Der letzte Tag in Frankreich begann und wir hatten schon zu dieser Zeit Angst vor dem morgigen Tag. Zusammen mit unseren französischen Freunden unternahmen wir eine Wanderung auf dem Ockerpfad in Roussillon und fuhren anschließend weiter zu den Mines de Bruoux Gargas. Wir wurden in Gruppen durch die Ockerminen geführt und liefen mit grellen Schutzhelmen eng beieinander durch die Tunnel, damit sich niemand verlaufen konnte. Viele kauften als Souvenirs Weinflaschen, worüber sich besonders die Eltern zuhause freuen dürften. Nach gefühlten zehn Stunden Busfahrt kamen wir abends wieder in Joyeuse und Aubenas an und in den Häusern ging es dann ans Kofferpacken.
Freitag, 20.03.
Der Tag des Abschieds war letztendlich gekommen und früh morgens fuhren wir mit vollgepackten Koffern voller Souvenirs und Geschenken der Gastfamilien zu unserem Reisebus. Der Abschied fiel allen Beteiligten schwer und nicht jedes Auge blieb beim „Au revoir“ sagen trocken. Im Bus war die Stimmung zwar wie immer gut und man freute sich, seine Familie wiederzusehen, doch viel lieber wären wir länger geblieben. Die geschlossenen Freundschaften mit unseren Austauschschülern werden hoffentlich anhalten und wir versuchen, stets in Kontakt zu bleiben.
Wir bedanken uns natürlich herzlich bei Frau Honold und Herrn Heinlein, die diese unvergessliche Zeit und wundervollen Erlebnisse möglich gemacht haben. Wir werden uns immer daran erinnern!
Chiara Gebert de Sousa, 9e